News aus dem Thurgau

«Aus der Sicht des Evangeliums fürs Land einsetzen»

min
24.03.2020
Pascal Haller engagiert sich in seiner Freizeit in der Politik. Er hat erlebt, wie seine Partei vom Elan junger Leute profitiert und betont: «Auch die Kirche sollte mehr Junge mit ins Boot holen und sich auf Veränderung einlassen.»

Pascal Haller


Alter:
 39
Wohnort: Matzingen
Beruf: Moderator und Hausmann
Kirchliches Engagement: Piano, Verantwortlicher IT in der Evangelischen Kirchgemeinde Matzingen
Mitgliedschaften: Evangelische Volkspartei (EVP)
Hobbys: Musik, Feuerwehr, Webdesign, Gäste bewirten

 

Was gefällt Ihnen am Vereinsleben besonders?
Die wertschätzende Haltung einander gegenüber schätze ich sehr. So haben auch unterschiedliche Positionen in der EVP ihren Platz. Das Evangelium wird gelebt, vor jeder Sitzung oder Versammlung gibt es eine Kurzandacht und wir beten mit- und füreinander. Der Austausch mit unterschiedlichen Menschen aus unserem Kanton und das Miteinander sind bereichernd.

Was könnte man verbessern in Ihrem Verein?
Als Kleinpartei sind wir finanziell nicht auf Rosen gebettet. Der Mut fehlt uns noch etwas, um im Bereich Fundraising Gas zu geben. Auch sehe ich in der Kommunikation Verbesserungspotenzial, besonders in derjenigen über die sozialen Medien.

Welchen Beitrag kann Ihr Verein für die Gesellschaft leisten?
Als EVP politisieren wir in der Mitte und versuchen als Brückenbauer zwischen linkem und rechtem Lager Lösungen aufzuzeigen. Dabei stehen Mensch und Umwelt im Zentrum unseres Handelns. Wir wollen uns aus der Sicht des Evangeliums für unsere Mitmenschen und unser Land einsetzen.

Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben? Können Sie dafür ein konkretes Beispiel nennen?
Der Glaube heisst für mich, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus zu pflegen und ihm in allen Bereichen meines Lebens Raum zu geben. Dabei ist mir die Gemeinschaft mit anderen wichtig. Einander teilhaben lassen an den eigenen Gefühlen und füreinander da zu sein und zu unterstützen, gehören für mich zum gelebten Christsein.

Gibt es etwas, was die Kirche von Ihrem Verein lernen könnte?
Als Kirche sollte es uns in erster Linie nicht um äussere und strukturelle Belange gehen. Vielmehr sollte es uns beschäftigen, wie wir in der heutigen Zeit Menschen mit dem Evangelium erreichen. Vieles hat eine lange Tradition, was oft wenig Spielraum für Neues zulässt. Die Kirche sollte mehr Junge mit ins Boot holen und sich auf Veränderung einlassen. Im Jahr 2018 haben wir die junge EVP im Thurgau gegründet. Die Partei profitiert nun vom Elan und der Power der Jungen.

 

(Interview: Jana Grütter, 24. März 2020)

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