News aus dem Thurgau

Mit Leib und Seele

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21.04.2020
In der Serie «Was macht eigentlich...» kommt in dieser Ausgabe Klaus Stahlberger zu Wort. Er wirkte von 1984 bis 1997 in Bussnang. Heute ist er Pfarrer in Walzenhausen.

Pfarrer Klaus Stahlbergers erste Station nach Bussnang war St. Gallen-Bruggen, eine städtische Gemeinde mit 6000 Seelen und einem grossen Team von Mitarbeitern und Freiwilligen. Fast zwanzig Jahre konnte er dort wirken und mit der Gemeinde einen spannenden Weg gehen: Umstrukturierung hiess die Losung. Dazu absolvierte Klaus Stahlberger ein zweites Studium und wurde nach drei Jahren diplomierter Gerontologe, das heisst Fachmann für Altersfragen. Seine Diplomarbeit war ein Leitfaden für das Feiern von Gottesdiensten mit Menschen mit Demenz. Das war dann auch sein grosser Schwerpunkt, nicht nur in der Gemeinde, sondern auch mit Vorträgen und Weiterbildungen. Besonders am Herzen liegt ihm die Begleitung der Angehörigen von Menschen mit Demenz. Zwei Jahre war er Seelsorger am Bürgerspital in St. Gallen. Für die Arbeit für und mit Menschen mit Demenz, erhielt Klaus Stahlberger 2016 auch den Förderpreis der Alzheimer-Vereinigung.

Seit 2017 ist Klaus Stahlberger Pfarrer in Walzenhausen AR: eine kleine, überschaubare Gemeinde, «in der ich mich sehr wohl fühle und aus meinem grossen Erfahrungsschatz schöpfen kann, wie aus einem tiefen Brunnen. Ich bin Seelsorger mit Leib und Seele, mache gern Hausbesuche, gestalte immer noch mit grosser Freude Gottesdienste und sitze gern im Studierzimmer, um die biblische Botschaft zu hören, um sie als lebendiges Wort am Sonntag weitergeben zu können. Ich bereue keinen Tag, dass ich diesen schönen Beruf habe und Zeuge sein darf vom Wirken Gottes bei den Menschen».

Mitgeprägt und geprägt worden
Mit Bussnang verbinden Klaus Stahlberger unglaublich viele Geschichten und Erlebnisse. «Ich habe dort so viel erlebt und durchgestanden, was mir für mein ganzes Leben wichtig wurde. Mit einigen Menschen aus Bussnang habe ich bis heute Kontakt. Anderen bin ich auf Facebook wiederbegegnet. Jedes Mal wenn ich in Bussnang bin, treffe ich bekannte Menschen, und wenn ich über den Friedhof gehe, lese ich auf den Grabsteinen Namen, mit denen mich eine Geschichte verbindet. Und wenn ich in die Kirche hineingehe, komme ich an einen Ort, den ich mitgestaltet habe und der mich geprägt hat als Pfarrer. Ich bin dankbar dafür.»


(Esther Simon, 30. April 2020)

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