News aus dem Thurgau

Fachstelle wird mit Abstand beurteilt

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20.07.2020
Die Synode vertagte die Entscheidung, ob die Musikfachstelle unbefristet weitergeführt werden soll. Bei einer anderen Abstimmung war der Stichentscheid der Präsidentin gefragt.

Ausnahmsweise tagte die Synode – das Parlament der Evangelischen Landeskirche Thurgau – Ende Juni in der Festhalle Rüegerholz in Frauenfeld. Hier konnten die Corona-Massnahmen eingehalten werden. Im Mittelpunkt stand die Musikfachstelle: Der Kirchenrat wollte die seit drei Jahren befristete in eine unbefristete Fachstelle mit gleichbleibend 40 Stellenprozent überführen. Noch bis Ende 2021 teilen sich die beiden Musiker Jochen Kaiser (klassische Kirchenmusik) und Oliver Wendel (kirchliche Popularmusik) die Stelle zu je 20 Prozent.

Motion zurückgezogen
Noch sei zu vage, in welche Richtung sich die Finanzen entwickeln könnten. Deshalb beantragte die Geschäftsprüfungskommission (GPK) die Verschiebung des Beschlusses bis zur Verhandlung über das Budget 2021. Mit 52 gegen 48 Stimmen setzte sich die GPK hauchdünn durch. Es ging aber noch knapper: Bernhard Rieder, Frauenfeld, und Diakon Stefan Keller, Tägerwilen-Gottlieben, wollten mit ihrer Motion den Kirchenrat verpflichten, für die Amtsdauer 2020 bis 2024 Legislaturziele vorzulegen. In seiner Antwort erklärte der Kirchenrat, dass er sich als Exekutivgremium selbst verpflichten will, bis voraussichtlich zur Herbstsynode im November Legislaturziele zu erarbeiten. Diese will er der Synode zur Diskussion und Kenntnis, nicht jedoch zur Genehmigung vorlegen. Daraufhin zogen Rieder und Keller ihre Motion zurück. Bernhard Rieder beantragte jedoch trotzdem eine Diskussion, um zu erfahren, wie die Synodalen grundsätzlich zum Anliegen stehen. 49 stimmten dem Anliegen zu, 49 lehnten es ab. Ein Novum für Synodalpräsidentin Judith Hübscher, die den Stichentscheid zu fällen hatte: «Weil die Diskussion im November eh kommt, stimme ich für Ablehnung.»

Lob für Kirchenrat, Kritik an EKS
Pfarrer Christian Herrmann, Gachnang, lobte als Unterstützung für die Kirchgemeinden während der Corona-Zeit die ausgezeichnete Arbeit des Kirchenrats und des Aktuars Ernst Ritzi. Allerdings habe er die öffentliche Präsenz der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) vermisst und die negative Entwicklung bedauert. Judith Hübscher ergänzte: «Anders als das Vakuum auf nationaler Ebene, ist das Engagement der Kantonalkirche und ihre enge Zusammenarbeit mit den Kirchgemeinden rundum sehr positiv wahrgenommen worden.»


(Brunhilde Bergmann)

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