News aus dem Thurgau

«Orte des Bewahrens»

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21.04.2022
Erika Schoberth-Urben schätzt am Vereinsleben besonders den Zweck und die Thematik des Vereins sowie die Zusammenarbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern. Für sie ist der Glauben wie ein Notvorrat, auf den man in jeder Lebenslage zurückgreifen kann.

Erika Schoberth-Urben


Alter:
 76
Wohnort: Stettfurt
Beruf: Pensioniert
Kirchliches Engagement: Mitglied der Kirchgemeinde Stettfurt. Früheres Mitglied der Pfarrwahlkommission, 20 Jahre Mitglied Synode Thurgau sowie Kirchgemeindepräsidentin
Mitgliedschaft: Archivarin & Akquisition im Thurgauer Frauenarchiv
Hobbys: Familie, Freundeskreis, Lesen, Tiere, Garten, Reisen

 

Was gefällt Ihnen am Vereinsleben besonders?
Mir gefallen der Zweck und die Thematik des Vereins sowie die Zusammenarbeit mit den anderen Vorstandsmitgliedern. Es ist uns wichtig, dass Frauenbiografien nicht einfach irgendwo verschwinden. Jedes Mitglied bearbeitet sein Ressort selbständig und mit hoher Zuverlässigkeit – zusammen bilden wir ein starkes und initiatives Team.

Was könnte man verbessern in Ihren Vereinen?
Wir möchten jüngere Frauen für unsere Arbeit begeistern und sie als neue Mitglieder gewinnen. Hauptsächlich konzentrieren wir uns auf die Kernpunkte eines Archivs; Veränderungen und Wünsche werden im Vorstand diskutiert und umgesetzt.

Welchen Beitrag können Ihre Vereine für die Gesellschaft leisten?
Das Thurgauer Frauenarchiv TFA ist das Gedächtnis der Geschichte der Frauen im und aus dem Thurgau. Es sammelt Akten und Unterlagen von bleibendem Wert. Es bewahrt die Archivalien fachgerecht auf, erschliesst sie für die Forschung und macht bewusst, dass Frauen eine eigene, oft unspektakuläre, aber nicht unwichtige Geschichte haben.

Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben? Können Sie dafür ein konkretes Beispiel nennen?
Das Fundament legten in meiner Kindheit bestimmt begeisterte und überzeugte Sonntagsschullehrerinnen. Der Glaube ist wie ein Notvorrat, auf den man in jeder Lebenslage zurückgreifen kann. Nach dem Unfalltod meines Mannes stand ich mit zwei kleinen Kindern allein da. Der Glaube hat mich immer wieder über schwere Zeiten hindurchgetragen.

Gibt es etwas, was die Kirche von Ihren Vereinen lernen könnte?
Wir haben einen gemeinsamen Berührungspunkt: Das kulturelle Erbe liegt uns am Herzen. Sowohl die Kirche als auch wir möchten daran mitwirken, dieses so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen. Die Kirche und das TFA sind «Orte des Bewahrens», allerdings mit dem Unterschied, dass sich die Kirche vorwärtsentwickeln und sich immer wieder erneuern muss. Das TFA stärkt das Geschichtsbewusstsein für die Leistungen der Frauen in der Vergangenheit und bewahrt deren Lebenswelten für die Zukunft.

 

(Interview: Jana Grütter)

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