News aus dem Thurgau

Geld ist ihr nicht egal

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27.07.2022
Sie ist Theologin und hat jahrelang im Verwaltungsrat der Alternativen Bank mitgewirkt: Es sind zwei Welten, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten. Und auf den zweiten?

«Christin-Sein beschränkt sich für mich nicht auf den Sonntag und nicht auf das Privatleben», sagt Christina Aus der Au. Auch im beruflichen Engagement und in der Art, wie sie ihr Geld verdiene, ausgebe und anlege, engagiere sie sich zum Wohl der Mitmenschen und der Schöpfung. Die 56-Jährige, die seit Juni 2022 den Kirchenrat der Evangelischen Landeskirche Thurgau präsidiert, wirkte deshalb 13 Jahre lang im Verwaltungsrat der Alternativen Bank mit.

Erfolg ist Mittel zum Zweck
Aus dieser Perspektive wird sie am Forum christlicher Führungskräfte 2022 referieren, das sich rund um «soziales Unternehmertum» dreht (siehe auch Kasten). Ihr Referat trägt den Titel «Du sollst von deinem Bruder keine Zinsen nehmen.» Ist diese Forderung in der heutigen Zeit nicht utopisch? «Für mich bedeutet dieser Bibelvers, dass man aus der Notlage von anderen Menschen keinen Profit schlagen soll», erklärt Christina Aus der Au. Das bedeute indes nicht, keinen wirtschaftlichen Erfolg anzustreben: «Dieser ist bei einem wertebasierten Unternehmen aber nicht mehr als ein Mittel zum Zweck, nämlich damit das Unternehmen weiterbestehen, ein Vorbild sein und die Gesellschaft verändern kann.»

Nicht alles wird finanziert
Die Alternative Bank nehme diese Vorbildfunktion wahr, indem sie ethisch verantwortungsvoll wirtschaftet: «Sie behandelt ihre Mitarbeitenden anständig und wertschätzend, sie hat ethische Kriterien, um ihr Geld auszuleihen und anzulegen, und sie will mit ihren Aktivitäten in der Finanzlandschaft Schweiz das Denken befördern, dass der Umgang mit Geld nicht moralisch neutral ist.» Mit Blick auf das anstehende Forum christlicher Führungskräfte sagt Christina Aus der Au, dass es Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger braucht, die über den eigenen Tellerrand hinausdenken, – «die also ihr professionelles Engagement und ihre Gestaltungsmacht für das Wohl von Mensch und Schöpfung einsetzen.»

 

(pd)

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