Reglement zurück an den Verfasser
Bereits der Antrag, den Ablauf der Traktanden so anzupassen, dass die Vorlage des Kirchenboten nach einem Postulat zur Gesamtkommunikation zu behandeln sei, bot einigen Gesprächstoff. Nach einigem Für und Wider entschieden sich dann die Synodalen den Antrag abzuweisen. So arbeiteten die Abgeordneten des St.Galler Kirchenparlamentes an ihrer ordentlichen Sommersynode in Wil ordnungsgemäss Traktandum um Traktandum ab.
Vorlage nachbessern
Gleiches Diskussionspotential boten dann auch die Geschäfte zur Kommunikation selber. Soll man das Reglement der Kirchenbotekommission wirklich überarbeiten, wenn sowieso die gesamte Kommunikation der St.Galler Kirche unter die Lupe genommen wird? Die Kommission selber plädierte dafür, dass eine Änderung nun wichtig sei, selbst wenn sie nicht für ewig gelten solle. „ Ziel der Änderung ist es, die Kommission fit für die Herausforderungen moderner Medienarbeit zu machen“, sagte Hans-Paul Candrian, Präsident der Kirchenbotekommission. Konkret möchte sich die Kommission verkleinern und dafür die einzelnen Mitglieder stärker in die Verantwortung nehmen.
Anderer Ansicht
Die bisherige Grösse der Kommission erlaube es nur bedingt, effizient arbeiten zu können. Synodale der Kirchgemeinde St.Gallen-Straubenzell waren da anderer Ansicht und beantragten Nichteintreten. Rita Dätwyler, Sprecherin der Gruppe, war überzeugt, dass es eine Frage der Führung sei, eine Kommission effizient arbeiten zu lassen. Sämtlichen Herausforderungen könne man genügen, ohne das Reglement anpassen zu müssen. Die Synode wollte jedoch Veränderung und trat auf die Vorlage ein. In der Detailberatung ging es dann um die Zahl und Herkunft der Kommissionsmitglieder. Doch weil in der Vorlage Begrifflichkeiten unklar waren, wies die Synode schliesslich nach einigen Diskussionen das Geschäft an die Kommission zurück, mit dem Auftrag, im kommenden Winter eine Version vorzulegen, die widerspruchsfrei ist.
Gesamtkommunikation durchleuchten
So beugte sich die Synode nach dem abrupten Abschluss der Beratungen über das Postulat aus dem Rheintal. Dieses fordert den Kirchenrat auf, eine Kommission zu bilden, die die Gesamtkommunikation der Kantonalkirche durchleuchtet und entsprechende Änderungen vorschlägt. Bereits die Apostel hätten ihre Botschaften ihrem Publikum angepasst, betonte Vicki Gabathuler, Synodale aus Grabs-Gams und Mitinitiantin des Postulates. Dies sei heute wichtiger denn je und empfahl die Überweisung. Dies leuchtete den Synodalen ein und überwies das Postulat beinahe einstimmig.
Positive Rechnung
Noch bevor sich das Kirchenparlament zur Kommunikation äusserte, befand es über Rechnung und Amtsbericht. Erstere ist erfreulich. Bei einem Aufwand von 19,14 Millionen Franken und einem Ertrag von knapp 19,6 Millionen Franken schliesst sie rund 550 000 Franken besser ab als budgetiert. Auch der Finanzausgleichfonds weist ein deutliches Plus aus. Dank dieses guten Abschlusses können die Reserven des Fonds um 2,5 Millionen Franken aufgestockt werden. Reserven seien in den nächsten Jahren nötig, da man davon ausgehe, dass wegen der Unternehmenssteuerreform 3 die Beiträge des Kantons um rund einen Drittel sinken würden, sagte Heiner Graf, für die Finanzen zuständiger Kirchenrat.
Rückschlag beim Kirchenboten
Weniger erfreulich schliesslich die Rechnung des Kirchenboten: Diese schliesst bei einem Gesamtaufwand von rund einer Million Franken mit einem Rückschlag von 80 000 Franken. Gründe für den Mehraufwand sind höhere Portokosten, gestiegene Druckkosten sowie Mehrkosten bei der Inbetriebnahme der neuen Website des Kirchenboten. Hans-Paul Candrian kündigte an, dass im Moment mit der Druckerei Verhandlungen laufen, die Kosten für die Druckvorstufe zu senken.
Text und Foto: Andreas Ackermann, kid – 27. Juni 2016
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