News aus dem Thurgau

Balsam für die Seele

von Trudi Krieg
min
11.06.2024
Edith Bächle ist Drogistin, Katechetin, Erwachsenenbildnerin und Kursleiterin. An einem schönen Ort im Garten zu sitzen, ist für sie eine Quelle der Kraft, Ruhe und Erholung. Ganz besonders angetan haben es ihr Klostergärten.

Duftstoffe und Heilkräuter faszinierten Edith Bächle schon während ihrer Ausbildung als Drogistin und in der über zehnjährigen Berufserfahrung. Später bildete sie sich als Katechetin, Erwachsenenbildnerin und Kursleiterin weiter. Inzwischen ist Edith Bächle Geschäftsstellenleiterin der Deutschschweizerischen Kirchenkonferenz. Das ermöglicht ihr eine mit der Familie zu vereinbarende Teilzeitbeschäftigung. Im Alltag und in ihren Kursen versucht sie das Ganzheitliche von Heilkunde und Spiritualität zu leben und zu vermitteln.

«Die Sorge für die Kranken ist eine vorrangige und höchste Pflicht. Man dient ihnen wie Christus», sagt Bächle. Dies sei eine Ordensregel des heiligen Benedikt. Klöster waren im Frühmittelalter die Vorläufer der heutigen Spitäler. Und immer gehörte zu den Klöstern ein Garten, einerseits zur Selbstversorgung mit Gemüse und Obst, andererseits zur Kultivierung der Heilpflanzen.

AltĂĽberliefertes Wissen
Klöster waren immer auch Bildungsstätten. In Zeiten, in denen das gemeine Volk kaum Schulbildung bekam, konnten Mönche, Nonnen und Priester altüberlieferte Schriften bis zu Hippokrates studieren. Von den Klöstern ihrerseits gingen viele Impulse hinaus. In alten Bauerngärten zum Beispiel findet man auch viele Heilpflanzen, und Landfrauen wissen um deren Anwendung und Wirkung.

Später bildeten Universitäten Ärzte aus und Klöster verloren an Bedeutung, was die Heilung Kranker anbetrifft, obwohl mancher Impuls von diesen ins Volk hinaus ging. Die Klöster hatten sich einfach etwas anders ausgerichtet.

Verbreitet und geschätzt
Naturheilkunde ist heute weit verbreitet und geschätzt. Heilkräuter werden in vielen Gärten kultiviert und viele Bäuerinnen haben für manches Weh und Ach einen Tee oder eine Salbe bereit. In der modernen Phytotherapie werden die Pflanzenwirkstoffe heute aus den Pflanzen extrahiert und standardisiert. Edith Bächle geniesst im Klostergarten die Ruhe und Stille, atmet den Duft ein und spürt die Spiritualität, welche im Kosmos seit Urzeiten wirksam ist. Ihr Wissen als Drogistin und die Impulse, die sie in der kirchlichen Ausbildung erhielt, fliessen zusammen.


«Klostergärten und Klostermedizin» – Tecum-Kurs mit Edith Bächle über die Wirkung von Heilkräutern und deren Anwendung. Samstag, 15. Juni 2024 von 9.00 bis 16.30 Uhr in der Kartause Ittingen.

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