News aus dem Thurgau

Dem Sinn auf der Spur

von Inka Grabowsky
min
03.11.2025
Ein Musical lädt vom 21. bis 23. November in Frauenfeld dazu ein, sich mit dem Sinn des Lebens auseinanderzusetzen. Die Vorbereitung hat mehr als hundert Mitwirkende über die Generationen hinweg zusammengeschweisst.

Simon Kienast ist Initiant des Projekts und Autor des Stückes «SINNSalabim», bei dem sich diverse Figuren auf die Suche nach der Zauberformel für ein sinnerfülltes Leben machen. Der Protagonist soll nach seinem Tod Nachwuchsengeln erklären, warum Menschen sich mitunter so seltsam verhalten. «Das ist komödiantisch angelegt», erklärt der Sohn des Pfarrers und Kirchenrats Samuel Kienast. «Was wir zeigen, ist familientauglich. Und die Musik bietet für jeden etwas.» Der Betriebswirtschaftsstudent war während eines Sprachaufenthalts in Australien auf die Idee gekommen. «In der Adventszeit hatten dort Kirchgemeinden in einem Park Bethlehem nachgebaut. Rund hunderttausend Besucher sind hindurchspaziert. Das hat mich inspiriert, denn unter ihnen waren viele Kirchenfremde, die sich mit der Weihnachtsgeschichte auseinandersetzten.»

Kirchliche und weltliche Sponsoren

Die Musical-Handlung sei ihm innerhalb von zwei Stunden zugeflossen. Die Arbeit bis zu den Aufführungen nahm dann 18 Monate in Anspruch. Nicht unwesentlich war die Suche nach Sponsoren. «Die Kirchgemeinde in Frauenfeld unterstützt uns sehr, unter anderem durch die Sperrung der Stadtkirche für 14 Tage», sagt Simon Kienast. «Ausserdem hilft die evangelische Landeskirche finanziell. Aber wir haben uns bewusst zusätzlich säkulare Sponsoren gesucht. Wenn TKB, Migros oder Mobiliar auf dem Flyer stehen, dann signalisiert das, dass nicht nur Kirchenmitglieder zum Musical kommen können.» Ein Drittel des Budgets soll durch Kollekten zusammenkommen.

Generationen verbunden

Nach der intensiven Arbeit gibt es nur vier Vorstellungen. Über hundert Freiwillige seien kaum über längere Zeit zusammenzuhalten, so der Projektleiter. «Für uns war der Weg das Ziel. Die nachhaltige Wirkung entfaltet sich durch die monatelange Zusammenarbeit von Menschen im Alter zwischen 6 und 80 Jahren. Das dient dem Gemeindebau immens.» Die entstandenen Beziehungen könnten fruchtbar sein, wenn man sie weiter pflege. «Anfangs mussten wir erleben, dass sowohl die Älteren als auch die Jugendlichen erwartet haben, dass die jeweils anderen auf sie zukommen. Beim nächsten Mal würde ich mehr Teambuilding betreiben.»


«SINNSalabim. Ein himmlisches Musical» in der Stadtkirche Frauenfeld: 21./22. November um 19.30 Uhr, 22./ 23. November um 15.30 Uhr. Gratistickets über www.sinnsalabim-musical.ch.

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