News aus dem Thurgau

Kirchliche Orte in Sozialen Medien

von Meike Ditthardt
min
01.09.2023
Kirchliches Leben findet heute bereits im digitalen Raum auf Plattformen der Sozialen Medien statt: Gebets-Apps und «Discord»-Bibeldiskussionen werden rege genutzt, Gottesdienste online mitverfolgt.

Die Digitalisierung schafft ein neues Umfeld, das die Aufgabenfelder der Kirche und ihrer Mitglieder beeinflusst und verändert. Rund 4,5 Millionen Schweizer verwenden YouTube, 6 Millionen WhatsApp und 4,4 Millionen Instagram! Snapchat nutzen etwa 1,9 Millionen, TikTok 3,15 Millionen. Besonders junge Leute setzen diese Möglichkeiten ein.

Der Kirchenbote hat Mitarbeitende befragt, was dies für die kirchliche Jugendarbeit bedeutet. Viele Pfarrpersonen und Diakoninnen und Diakone nutzen bereits WhatsApp für Gruppenchats oder als Werbekanal. Diakon Mathias Hüberli aus Egnach braucht auch Instagram als Werbeplattform und für das Teilen von Lagerfotos. Gelegentlich kämen auch andere Apps wie die «Praise Camp»-App oder die Stadtrallye-App «Actionbound» zum Einsatz. Auf der anderen Seite sei es auch schön, zu erleben, dass Jugendliche nach wie vor reale Gemeinschaftserlebnisse schätzen und auch ohne Smartphones sein könnten.

Von vielen Jugendlichen im Konfirmandenunterricht oder im «Teensclub» werde auch die Bibel App rege genutzt, um mit täglichen Bibelversen und kleinen Andachten in den Tag zu starten oder einen Bibelleseplan zu einem Thema auszuwählen, erzählen Leitende aus Oberhofen.

 

Wir müssen uns dort bewegen, wo die Menschen sind.

 

Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seien Tiktok, Snapchat und Instagram sehr beliebt. Daher meint Rahel Arizmendi aus Gottlieben: «Wir müssen uns meiner Meinung nach dort bewegen, wo auch die Menschen sind, die wir erreichen wollen – und das ist nun mal in den Sozialen Medien. Ob uns das gefällt oder nicht, ist dabei nicht relevant.»

Es setze aber auch voraus, dass die ältere Generation sich mit dem Thema Soziale Medien auseinandersetze. «Die Kirche müsste schon lange in Social Media investieren und aktiver und präsenter in diesen digitalen Räumen sein, wenn man bedenkt, dass fast 50 Prozent der Bevölkerung auf Instagram sind!» Gerade Instagram eigne sich sehr gut, um Denkanstösse und kleine Impulse für den Alltag zu geben und damit Hoffnung und das Wort Gottes zu verbreiten. Dadurch würde Kirche auch wieder alltagsrelevanter werden.

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