News aus dem Thurgau

Mit einem offenen Ohr für die Menschen

von Manuela Olgiati
min
20.02.2024
Der Pfarrer und evangelische Kirchenrat Lukas Weinhold setzte Seelsorgerin Edith Rohrer Hess in der Rehaklinik Dussnang ein. Rund 50 Gäste waren bei der Feier dabei.

Am Montag, 19. Februar wurde Seelsorgerin Edith Rohrer Hess durch Pfarrer und Kirchenrat Lukas Weinhold feierlich in ihr Amt an der Rehaklinik Dussnang eingesetzt. Rund 50 Gäste waren im Kursaal erschienen. Musikalisch umrahmten die Feier Andrea Hofmann am Klavier und Daniel Dentler an der Violine.

Ramon Sprenger, der Leiter Dienste und Mitglied der Klinikdirektion sagte: «Von der früheren Wasserheilanstalt über den Kneipphof sind wir heute eine moderne Rehaklinik.» Im letzten Jahr feierte die Klinik das 135-jährige Bestehen. Seelsorge ist der Klinikdirektion Dussnang wichtig. Religion und Spiritualität bedeuten auch zusammen lachen und weinen.

Beschäftigt mit dem Älterwerden
Seelsorge ist da, wo sich Menschen nach einem Unfall oder einer Krankheit erholen. Oder wie es Seelsorgerin Edith Rohrer Hess mit ihren Worten sagte: «Seelsorge ist Gospel, die gute Nachricht.» Sprenger fragte Rohrer Hess, welche Bedeutung Seelsorge für sie habe. Sie sagte: «Ich habe ein offenes Ohr für die Menschen, egal mit welchem Hintergrund. Sie brauchen Trost und ein Gebet. Ich begleite sie.»

Die gelernte Hebamme interessierte die Medizin schon immer. Auch Diagnosen, die in der Pflege nicht aufgefangen werden, beschäftigen sie. Der Mikrokosmos interessiere sie mehr als grosse Weltanschauungen. Was ihr bei ihrer Arbeit durch den Kopf gehe, sei das älter werden. Alter und die Leiden sind eine Last. Im eigenen Gebet gebe sie nach Feierabend Belastendes ab. Sie sagte: «Gott ist mir eine wichtige Stütze.»

Segen und Fürbitten für die Seelsorgerin
Die 56-jährige Seelsorgerin ist ordinierte Diakonin mit Zusatzausbildung und arbeitet seit 1. Januar in einem 30 Prozent Pensum in Dussnang. Rechtlich trägt ihr Amtseinsatz das Label der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau, sagte Weinhold.

In dieser Funktion gehe es hier nicht um die Leitung von Gottesdiensten, sondern vor allem um Gespräche, dann auch Gebete und Rituale. Eben für Menschen in schwierigen Situationen da sein. Dazu zählen Freude und Trauer. Rohrer Hess geht einer weiteren Teilzeittätigkeit in der Klinik Aadorf nach.

Bei der Einsetzung erteilte Weinhold den Segen. Bei den Fürbitten wirkte Dekan Martin Epting mit. Von menschlichen Qualitäten sprach Weinhold in seiner Predigt und vom Brot des Lebens. Der Kirchenrat verknüpft dazu das Alte mit dem Neuen Testament und den Worten Christi: «Der Mensch lebt nicht von Brot allein.» Wenn man kleine Brötchen oder Brotbrocken zusammenlege, ergebe dies ein Ganzes. Ähnlich funktioniere ein Team mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen, Verwaltungsmitarbeitenden, Hauswarten und Gärtnern. Es brauche alle.

Brot begleite in Bibelversen durch Wüstenerfahrungen, solche, wie es Patientinnen und Patienten durchleben müssen. Sie brauchen geistige Nahrung und Hilfe. Und kehre jemand wieder nach Hause, bleibe die Freude und Erinnerung an eine Kraft und Trost spendende Zeit.

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