Im Gespräch mit dem Kirchenboten zieht Martin Ballat, Co-Präsident der Kirchenvorsteherschaft Arbon, Bilanz zur Einführung des «Grünen Güggels».
Gab es bei der Einführung für die Kirchgemeinde ein «Aha-Erlebnis»?
Martin Ballat: Mein persönliches «Aha-Erlebnis» war der Enthusiasmus, mit dem die Kommissionsgruppe an die Einführung herangegangen ist und dann im Jahr 2017 auch die Zertifizierung erhalten hat. Und im Frühling 2024 haben wir aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums unserer Berglikirche an unserem Kirchenhang einen Rebberg angelegt. Es wurden 630 pilzresistente Rebstöcke angepflanzt.
Hat sich die Einführung auch finanziell ausbezahlt?
Ballat: Ja, auf jeden Fall! Die grösste Einsparung hat die neue Heizungssteuerung der Kirche gebracht, durch diese sparen wir etwa 20’000 kWh Strom im Jahr. Oder die Umstellung der Kirchenbeleuchtung auf LED-Technik. Es wurden rund 650 Glühlampen ausgetauscht. Dieser Effort war natürlich erst mal mit Arbeit und mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Aber auch diese Investition hat sich bereits amortisiert, so dass wir heute sehr froh über unseren damaligen Entscheid zur Umstellung sind.
Verstehen Sie die Zurückhaltung, die in Thurgauer Kirchenvorsteherschaften dem «Grünen Güggel» gegenüber wegen des vielen «Papierkrams» bestehen?
Ballat: Teilweise, aber wenn man zum Beispiel im Bereich der Abfalltrennung, beim Papierverbrauch oder auch bei der Verwendung von Getränke-Mehrwegflaschen die Menschen nicht sensibilisiert, führt das leider häufig dazu, dass Empfehlungen nur halbherzig oder gar nicht umgesetzt werden. Für uns ist der «Grüne Güggel» auch ein Kontrollsystem, das dabei hilft, die eigenen Umweltziele im Auge zu behalten und den jeweiligen Status zu überprüfen. Für uns ist er ein gutes Werkzeug.
10 Jahre Jubiläum
Am Sonntag, 5. Oktober 2025, 10.30 bis 16.30 Uhr, wird in der katholischen Kirche Romanshorn das Jubiläum 10 Jahre Grüner Güggel in der Schweiz gefeiert. Zum Auftakt findet ein ökumenischer Festgottesdienst mit dem Thurgauer Regierungspräsidenten Dominik Diezi statt.
Reben dank «Grünem Güggel»