News aus dem Thurgau

Relilab vernetzt und multipliziert

von Meike Ditthardt
min
11.12.2023
Sich unkompliziert vernetzen und kostenlos weiterbilden: Diese Möglichkeit bietet die Onlineplattform relilab.org allen Menschen, die sich für Religionspädagogik interessieren. Mirjam Loos, Leiterin der Fachstelle Religionsunterricht der Evangelischen Landeskirche Thurgau, erklärt die Hintergründe.

Mirjam Loos erzählt, dass 2020 aufgrund der Pandemiesituation ein «relicafé» entstand, eine Online-Videokonferenz zum offenen Austausch. Aus dieser habe sich – unter anderem auf Initiative von David Wakefield vom Religionspädagogischen Institut der Uni Luzern – das Relilab entwickelt. Loos erklärt: «Es ist eine Plattform, die verschiedenste Personen zusammenbringt zur Frage, wie guter Religionsunterricht und religiöse Bildung unter den Vorzeichen der Digitalisierung funktionieren. » Das Relilab vernetze Menschen, die an einer zeitgemässen Religionspädagogik interessiert seien und stärke Netzwerke auf regionaler, nationaler und deutschsprachiger Ebene.

Selbstgesteuert lernen
Die Plattform unterstütze selbstgesteuertes Lernen von Einzelpersonen oder Gruppen und biete einen geschützten Bereich und individuelle Unterstützung, damit Teilnehmende selbst aktiv und produktiv werden könnten, erklärt Mirjam Loos. Relilab arbeite nach dem Prinzip «sharing is caring» oder anders formuliert: «Geben ist seliger als Nehmen» (Apg. 20,35).

Wissen wird multipliziert
Loos sieht grosse Vorteile darin: «Niederschwellig und ohne Hierarchie steuern verschiedene Institutionen und Personen Inhalte und Weiterbildungen bei, sodass Wissen multipliziert wird und auf verschiedenen Wegen gelernt werden kann.» Man kann entweder synchron mit anderen in Videokonferenzen und Weiterbildungen lernen oder asynchron dann, wenn es die eigene Agenda erlaubt, mit Selbstlernmodulen oder mithilfe der aufgezeichneten Weiterbildungen.Sie selbst ist Mitglied im Team von Relilab, bietet Weiterbildungen an und hat in einem ökumenischen Projekt zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Zürich und Luzern ein Selbstlernmodul zu Digitalität und Kirchen(raum)pädagogik entwickelt.

Freudvoll und fachlich fundiert Relilab sei ohne Anmeldung zugänglich und kostenlos nutzbar, betont Mirjam Loos. Zudem gebe es ein vielfältiges und aktuelles Angebot. So habe zum Nahostkonflikt beispielsweise eine Weiterbildung sowie ein Gespräch mit Personen in Jerusalem stattgefunden. Wegen der Fülle von Terminen empfiehlt Mirjam Loos, den wöchentlichen Newsletter zu abonnieren, sich direkt auf der Plattform einen Überblick zu verschaffen oder die landeskirchliche Fachstelle für Religionsunterricht zu kontaktieren, die gerne eine Einführung gebe. Ihr Wunsch: «Dass weiterhin so unkompliziert, freudvoll und fachlich fundiert zu religionspädagogischen Fragestellungen gelernt werden kann und viele Religionslehrpersonen im Thurgau das Angebot kennenlernen und nutzen.»

Virtuell aufbereitete Kirchenräume
Wer gerne selbst einen Kirchenraum virtuell erkunden möchte, findet auf «Kirche und Raum» Einblicke, Erklärungen und Erlebnisse. Hinter den Symbolen zum Anklicken überraschen beispielsweise Orgelklänge, Erklärvideos oder Beobachtungsaufgaben.

Unsere Empfehlungen

Raum für Neues schaffen

Raum für Neues schaffen

Viele Kirchgemeinden im Thurgau bemühen sich, neue Projekte anzugehen. Oft geht dabei unter, gleichzeitig Altes loszulassen. Flavia Hüberli hat sich mit diesem Phänomen beschäftigt.
Sparen spürbar

Sparen spürbar

Das evangelische Kirchenparlament, die Synode, entscheidet am 17. November über eine Motion, die Weiterführung der Fachstelle Start-up Kirche und das Budget 2026.
St. Galler Kirche gewinnt Zwingli-Preis

St. Galler Kirche gewinnt Zwingli-Preis

«Sharing Community», das Projekt für neue liturgische Formen der St. Galler Kirche, wurde mit dem Zwinglipreis ausgezeichnet. Am vergangenen Sonntag nahmen Freiwillige zusammen mit Projektleiter Uwe Habenicht den Preis in Zürich entgegen. Ein Anerkennungspreis ging nach Rapperswil-Jona.
Reben dank «Grünem Güggel»

Reben dank «Grünem Güggel»

Evangelisch Arbon war eine der ersten Thurgauer Kirchgemeinden, die das Umwelt- und Nachhaltigkeitslabel «Grüner Güggel» eingeführt haben. Ein sichtbares Zeichen ist der Rebberg, der 2024 angelegt wurde.