
Welcome to Paradise
Karikaturen, in denen Menschen ganz sie selbst sein dürfen.
Atmosphärischer Krimi aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs.
Cay Rademacher ist vor allem für seine Provence-Krimis bekannt. Ab und an schreibt er jedoch auch historische Romane ganz nach meinem Geschmack! Wir springen nach Köln im März 1945. Die amerikanischen Truppen haben den Grossteil der Stadt eingenommen, die einstige Metropole ist verwüstet, entvölkert und ein gigantisches Ruinenfeld.
Mitten in diesem Chaos soll der junge Soldat Joe Salmon, gebürtiger Kölner und Jude, einen Lynchmord aufklären. Dabei begibt er sich nicht nur auf die Jagd nach einem mysteriösen Unbekannten, sondern versucht in den Trümmern auch die Spur seines besten Freundes Jakub und seiner grossen Liebe Hilda aufzunehmen, welche er damals bei Ausbruch des Krieges beschämt in Deutschland zurückgelassen hat.
Atmosphärisch und feinfühlig schafft es Rademacher, uns in die Lebensrealität der vom Krieg ausgezerrten Bevölkerung eintauchen zu lassen. Gut und Böse, Recht und Unrecht verschwimmen zu einem zähflüssigen grauen Sumpf. Zusammen mit Georg Orwell, damals Journalist, heute vor allem bekannt für seine Romane, knöpft sich Joe die überlebende Kölner vor. Doch ist diesen zu trauen? Oder versuchen alle nur verzweifelt, ihre eigene Haut zu retten? Auch wenn die Zeiten aktuell schwer sind – gerade weil die Zeiten aktuell so schwer sind – empfehle ich diesen Roman dringend. Es ist ein Augenöffner, ein Warnsignal, ein dickes fettes: So weit darf es niemals wiederkommen.
Ein Buchtipp vom bücherladen appenzell, von Michelle Schoch
Cay Rademacher, Nacht der Ruinen
2025, Verlag Dumont
Karikaturen, in denen Menschen ganz sie selbst sein dürfen.
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