News aus dem Thurgau

Bekenntnis zu besserer Integration

2 min
17.12.2018
Die evangelische Synode Thurgau hat das Budget 2019 bewilligt, Fachmitarbeitende eingesetzt und die Integration von Kindern und Jugendlichen mit einer BeeintrÀchtigung in einer Verordnung festgeschrieben.

Zwar wurde der Synode der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau ein Budget mit einem Defizit prĂ€sentiert. Aber die Synodalen waren der Überzeugung, dass dies verkraftbar ist. Umso mehr, als der RĂŒckschlag unter anderem auf die Verbesserung des Archivwesens zurĂŒckzufĂŒhren ist, auf die Besetzung der Integrationsstelle wie auch auf personell erfreuliche Entwicklungen bei der Pfarrausbildung fĂŒr Quereinsteigende und bei der berufsbegleitenden Diakonieausbildung.

Neuer Arbeitsbereich Integration
Um die Integration von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderungsbedarf zu unterstĂŒtzen, ergĂ€nzte die Synode die Verordnung «Kirche, Kind und Jugend» um den Arbeitsbereich «Integration von Kindern und Jugendlichen mit BeeintrĂ€chtigung». Das Konzept verfolgt den Grundsatz, Integration – wo sinnvoll – in der eigenen Wohngemeinde zu ermöglichen. Es gelte, im GesprĂ€ch mit Kirchgemeinde und Familie die bestmögliche Lösung fĂŒr alle Beteiligten herauszufinden, erklĂ€rte Pfarrer Haru Vetsch aus Frauenfeld. Er wird auf 1. Januar 2019 die neue landeskirchliche Integrationsstelle mit einem 15-Prozent-Pensum antreten. Damit will die Kirche sicherstellen, dass Unterricht und kirchliche Handlungen auch bei Schwerstbehinderten zur selbstverstĂ€ndlichen Kinderund Jugendbegleitung gehören.

Diskussion zum 150-Jahr-JubilÀum
Nach eingehender Diskussion bewilligte die Synode eine zusĂ€tzliche Einlage von 30'000 Franken fĂŒr die Feierlichkeiten zum 150-Jahr-JubilĂ€um der Thurgauer Landeskirchen. Der deutlich unter den Erwartungen liegende Kantonsbeitrag aus dem Lotteriefonds zwingt die beiden Landeskirchen zur Streichung einiger bereits ins Auge gefasster AktivitĂ€ten. Um nicht auf ein klassisches Festkonzert und ein Musical mit Jugendlichen verzichten zu mĂŒssen, beantragte der Kirchenrat in Absprache mit dem katholischen Kirchenrat weitere 30‘000 Franken, zusĂ€tzlich zu den bereits gesprochenen 150’000 Franken fĂŒr die JubilĂ€umsfeierlichkeiten 2019/2020. Verschiedene Voten bewegten sich zwischen Ablehnung, Abspeckung, Erschliessung neuer Geldquellen und Gestaltungsanregungen, bekrĂ€ftigten aber auch UnterstĂŒtzung – insbesondere fĂŒr das Musical. Ein Votant stellte die Grundsatzfrage, ob man angesichts des öffentlich diskutierten sexuellen Missbrauchs und der Vertuschung in der katholischen Kirche ĂŒberhaupt mit ihr zusammen feiern könne. Mit seinem Antrag, aus diesen GrĂŒnden keine gemeinsame Feier mit den Katholiken zu begehen, stand er allein auf weiter Flur.

Feierlich eingesetzt
Kirchenmusiker Jochen Kaiser und Pfarrerin Cathrin Legler-Widmer gestalteten den Synodegottesdienst unter Leitung von Pfarrer Ruedi Bertschi aus Romanshorn mit. KirchenratsprĂ€sident Pfarrer Wilfried BĂŒhrer setzte Jochen Kaiser als Fachmitarbeiter fĂŒr klassische Kirchenmusik und Cathrin Legler-Widmer als Fachmitarbeiterin der ErwachsenenbildungsstĂ€tte Tecum fĂŒr den Bereich «Gottesdienst und Musik» feierlich ins Amt ein.


(17. Dezember 2019, Brunhilde Bergmann)

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