News aus dem Thurgau

«Warum ich Samen für Blumen verschenke»

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23.05.2020
Der sozial-diakonische Mitarbeiter Beno Kehl antwortet auf die Frage, wie er den «Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung» unter einen Hut bringt.

«Bebauen und Bewahren sind zwei Stichworte, die ich der Bibel zum Umgang mit der Schöpfung und der uns anvertrauten Erde entnehme. Die Stellung, die wir als Menschen in Natur und Umwelt haben, wird in 1. Mose 2,15 beschrieben: «Und der Herr, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaute und bewahrte.» Bebauen und Bewahren meint einen Umgang mit den Pflanzen und Tieren in ihrer Vielfalt: Alles soll neben- und miteinander Platz und Lebensraum haben. Der Mensch soll dieses Gleichgewicht wahren. Gleichzeitig sagt uns die Bibel, dass die Schöpfung und diese Erde vergänglich sind und dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird. Das darf uns aber nicht dazu führen, diese Schöpfung und diese Erde fahrlässig ins Verderben zu führen. Mit meinen Bienen erlebe ich, dass sie ab Mitte Juni kaum noch Nahrung finden, weil dann die Ökoflächen gemäht sind und es zu wenige naturbelassene Räume gibt. So nutze ich jede Gelegenheit, Samen zu verschenken und alle einzuladen, Blumeninseln mitzugestalten, weil ich daran glaube, dass wir in der Schöpfungsvielfalt einen Vorgeschmack auf den neuen Himmel und die neue Erde haben. Oder was ist ein ehrlicheres Gebet, als die Bedingungen mitzugestalten, dass aus Samen neues buntes Leben entstehen kann.»


Hier geht es zur Diskussion.

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