News aus dem Thurgau

Damit die Post abgeht

min
23.05.2020
Im Bereich Kirche, Kind und Jugend der evangelischen Kirchgemeinden soll die Post abgehen. Das war der Grund, warum die Kantonalkirche den Impulspreis lanciert hat. Die besten Impulse kommen aus Neukirch an der Thur, Tägerwilen und Weinfelden.

Der Impulspreis ist mit 3000 Franken dotiert und soll gute Beispiele engagierter Jugendarbeit in den Fokus rücken, die auch in anderen Kirchgemeinden umgesetzt werden könnten. Die drei erstplatzierten Projekte erhalten je 1000 Franken. Der kantonale Jugendbeauftragte Thomas Alder ist begeistert, dass viele Bewerbungen aus den Kirchgemeinden eingegangen sind: «Es hätte noch einige andere preisverdächtige Projekte gegeben und der Entscheid fiel letztlich schwer.» Er verweist aber darauf, dass die dieses Jahr eingereichten Projekte automatisch auch im nächsten Jahr wieder in die Ausmarchung kommen. Es sei nämlich geplant, den Impulspreis drei Jahre lang zu verleihen. «Damit können wir nachhaltige Impulse setzen», ist Alder überzeugt.

Kleine Gemeinden, grosse Beteiligung
Der erste Preis geht an den PM Gottesdienst der Jugendarbeit in Neukirch an der Thur und Schönholzerswilen. Ein Team von jungen Erwachsenen hat eine neue Gottesdienstform entwickelt, die bei 16- bis 30-Jährigen auf grosses Interesse stösst. Alder bezeichnet es als bemerkenswert, dass jährlich zehnmal gegen 50 Gottesdienstteilnehmende zu verzeichnen sind. Er gibt zu bedenken, dass dies in derart kleinen Gemeinden mit zusammen rund 1300 Einwohnern eine stark überdurchschnittliche Beteiligung sei.

Praktisch und kreativ
Den zweiten Preis erhält die Jugendarbeit der Evangelischen Kirchgemeinde Tägerwilen- Gottlieben für ihr Hüttenbauprojekt, weil dies ein ausgezeichnetes Beispiel sei, «wie man auch mit der Hand ganz praktisch und originell etwas machen kann, um Kinder bis zur sechsten Klasse zu motivieren, kreativ zu sein und sich gleichzeitig mit dem Glauben auseinanderzusetzen».

Strategisch bedeutsam
Das Weinfelder Projekt belegt den dritten Rang, weil mit «Connect» junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren auf verschiedenste Weise konsequent zur Partizipation in der Kirchgemeinde ermuntert werden. Dies sei aus strategischer Sicht besonders wichtig, sagt Alder, weil oft nach der Jugendgruppenzeit der Kontakt zur Kirchgemeinde abbreche.


Die drei prämierten Projekte sowie eine freiwillig mitwirkende Person werden jeweils mit einem Beitrag in den drei folgenden Ausgaben des Kirchenboten vorgestellt. Alle Projektunterlagen zum Nachmachen für andere Gemeinden sind zu finden auf: evang-tg.ch/impulspreis 


(Roman Salzmann)

Unsere Empfehlungen

Tafelsilber nicht veräussern

Tafelsilber nicht veräussern

Er ist das «rechtliche Gewissen» des evangelischen Kirchenrats im Thurgau – gerade auch in Fragen rund um die Gebäudeinfrastruktur: Hanspeter Heeb ist es wichtig, dem Kirchengut Sorge zu tragen.
Für ein Stück mehr Lebensqualität

Für ein Stück mehr Lebensqualität

Gut ein Jahr nach dem Beginn des Krieges ist in der Ukraine kein Ende des Konflikts in Sicht. Speziell in der Anfangszeit sprangen viele evangelische Kirchgemeinden in die Bresche, um geflüchteten ukrainischen Familien zu helfen. Nachdem Kanton und Gemeinden mittlerweile viele Angebote aufgegleist ...
Ein Sammler von 150 Glocken

Ein Sammler von 150 Glocken

Glocken hängen im Thurgau nicht nur in Kirchtürmen. Glocken kann man auch sammeln, was Heinz Auer aus Bichelsee fast sein Leben lang getan hat.
Als die grossen Glocken Einzug hielten

Als die grossen Glocken Einzug hielten

Im nächsten Jahr wird das grösste Geläut einer evangelischen Kirche im Kanton Thurgau 100 Jahre alt. Im Jahr 1924 wurden sechs der heute sieben Glocken in einer Prozession zur Bergli-Kirche in Arbon gebracht und aufgezogen.