News aus dem Thurgau

Eines Tages für jede Schule beten

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24.08.2016
THURGAU. Wie auf der ganzen Welt treffen sich auch im Thurgau zahlreiche Mütter für das gemeinsame Gebet. Die Frauenfelderin Karin Schenkel war jahrelang Ostschweizer Regionalkoordinatorin von «Mütter in Kontakt».

Von Micha Rippert

Jede Woche treffen sich im Thurgau 85 Gruppen von zwei bis zwölf Müttern für eine Stunde zum Gebet. Sie beten für Kinder und Schulen. An diesen Gebeten, die meistens bei den Müttern privat oder in einem Raum der Kirchgemeinde stattfinden, kann jede Mutter, Grossmutter, Tante oder Gotte teilnehmen. Die Aktion nennt sich «Mütter in Kontakt». Noch besser kennt man sie aber unter dem ursprünglichen englischen Begriff «Mom’s in Prayer» (MIP). «Das MIP-Gebetsnetz ist wie eine grosse Familie, in der Mütter und Kinder, ganze Familien, Lehrer und alle, die mit der Schule zu tun haben, durch Gebete gestärkt werden», erklärt Karin Schenkel, langjährige Regionalkoordinatorin der MIP-Arbeit Ostschweiz.

Wurzeln in den USA

1984 begann die US-Amerikanerin und Mutter Fern Nichols für ihre Kinder zu beten, die vor dem Eintritt in die Junior Highschool standen. Sie bat Gott um andere Mütter, um gemeinsam mit ihnen für Kinder und Schulen zu beten. Noch im selben Jahr wurde jede Schule im Distrikt mit einer Gruppe von betenden Müttern  gesegnet. Der Gebetsdienst «Mom’s in Prayer» war geboren. 2002 sprach Vreni Hendriksen, die das Gebetsnetz 1993 in die Schweiz brachte, im Casino Frauenfeld über MIP. Der Anlass stiess auf grosses Interesse. «MIP war eindeutig ein Bedürfnis», bestätigt Karin Schenkel. Unterdessen gibt es in der Ostschweiz 220 Gruppen, 1550 in der ganzen Schweiz. Das Ziel, dass irgendwann für jede Schule im Land gebetet wird, vereint die Mütter.

Von Anbetung bis FĂĽrbitte

Die Gebetsstunden sind jeweils in vier Schritte aufgeteilt, die quasi das Erfolgsrezept von MIP sind. In einem ersten Schritt wird Gott angebetet. Darauf folgt ein kurzer Moment der Stille, in der die Mütter ihr Herz vor Gott ausschütten, ihre Schuld bekennen und um Vergebung bitten. Die Mütter sind der Überzeugung, dass ihre Beziehung mit Gott und den Mitmenschen in Ordnung sein muss, damit Gott ihre Gebete hört und beantwortet. Darum ist dieser Schritt für die Mütter von zentraler Bedeutung. «Im Danken erleben wir die Grösse Gottes und erinnern uns daran, was er in der letzten Woche getan hat», beschreibt Schenkel den dritten Schritt. Der vierte und zeitintensivste Schritt des Gebets ist die Fürbitte. Die Mütter beten für die gemeinsamen Anliegen. «Während des Gebets werden die einzelnen Anliegen von allen mitgetragen, wie in einem Gespräch», schwärmt Andrea Rippert, MIP-Mutter seit 16 Jahren. Die Gebete sind geführt von Bibelversen, denn die Frauen wüssten um die Kraft, die im Wort Gottes liege.

MĂĽtter unterstĂĽtzen sich

«Ich könnte ein ganzes Buch über die Segensspuren der Liebe Gottes schreiben», sagt Karin Schenkel. In den Wundern und Gebetserhörungen finden die Mütter immer wieder neue Motivation und Begeisterung für ihre Leidenschaft, das Beten. So hat Gott Karin Schenkel klar gezeigt, ihre Arbeit für MIP Ostschweiz aufzugeben und sich neu für MIP Europa zu engagieren. Sie ist froh, dass für ihre Nachfolge als Regionalkoordinatorinnen der Ostschweiz mit Marita Ross und Elisabeth Hoefliger zwei begeisterte MIP-Mütter gefunden wurden. «Etwas vom Schönsten im MIPGebetsnetz ist die Liebe untereinander. Über alle Konfessionen hinweg unterstützen wir einander im Gebet», ergänzt Schenkel. Bereits erlebt sie dies im grösseren Umkreis von MIP Europa und wünscht sich das für jede Mutter auf der Welt.

Weitere Informationen: www.momsinprayer.ch

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