News aus dem Thurgau

Astrophysik und Glauben

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25.02.2016
WARTH TG. Wie verhalten sich astrophysikalische Ergebnisse und christliche Glaubensinhalte zueinander? Die Naturwissenschaft hat in den zwei Jahrtausenden Christentum das Weltbild radikal verändert.

Von Trudi Krieg

Ist Wissenschaft eine Kette von Irrtümern, welche so lange als Wahrheit galten, bis sie durch eine neue Wahrheit ersetzt wurden? Wo hat Glaube, Schöpfung, Gott noch Platz? Ist alles wie es ist, nur die Sichtweise des Menschen ändert sich? Das biblische Weltbild ist aus dem Stand der Wissenschaft jener Zeit zu verstehen: «Erde und Wasser und Leuchten am Himmel und als Krone der Schöpfung der Mensch, nach Gottes Ebenbild geschaffen.»    

Spirituelle Erfahrung 

 «Die Schöpfungserfahrung hat wenig mit objektivem Messen zu tun: Je mehr wir sehen und verstehen von der Entstehung der Sterne, des Universums und der Galaxien, umso mehr können wir staunen, wie alles zusammenhängt», sagt Arnold Benz, Astrophysiker, der sich auch für theologische Fragen interessiert, in einem Interview. Dieses Staunen wenn wir zum Sternenhimmel aufschauen, oder auch das Erschrecken über unsere Kleinheit und die kurze Zeitspanne unseres Daseins ist eine andere Art des Wahrnehmens als Messungen und Berechnungen, anders als die sozusagen mechanischen Abläufe im Weltgetriebe. Religiöse Erfahrungen haben mit Gefühlen zu tun, Momente der Liebe, Trauer, des Vertrauens vermitteln sie uns. In solchen Momenten verschwindet auch die Kleinheit und Bedeutungslosigkeit unserer Existenz. Es sind Momente der Ewigkeit, ein plötzliches Erkennen einer andern Dimension.  

Das Dazwischen 

«Dass ich erkenne was die Welt im Innersten zusammenhält», lässt Goethe seinen Faust in einem Selbstgespräch über die Eingeschränktheit seines Wissens klagen. Und Shakespeare war überzeugt: «Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit Euch träumen lässt.» Aber müssen wir denn alles wissen, das Geheimnisvolle sezieren? Eine schöne Fotografie können wir im Detail erforschen, vergrössern bis nur noch Pixel, farbige Punkte zu sehen sindGanzheitlich betrachtet ist wieder ein Bild erkennbar. Im Christentum, in der Bibel sind zeitlose Wahrheiten erkennbar, die nicht wissenschaftlich erforscht werden können. Es braucht ein Verstehen des ganzen Bildes 

In der Kartause Ittingen wird am Samstag, 19. März von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein Tageskurs durchgeführt zum Thema „Astrophysik und Spiritualität“ Kursleiter sind Arnold Benz, Astrophysiker , emeritierter  Professor am Institut für Astronomie ETH, Autor und Ruth Wiesenberg Benz, pensionierte Pfarrerin, Erwachsenenbildnerin, psychologische Beraterin FSB  

Anmeldung frühzeitig an Tel. 052 748 41 41 oder tecum@evang-tg.ch

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